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Eine Schönheit

Die menschliche Schönheit ist rätselhaft. Sehr oft entfaltet sich sich erst, wenn man den Menschen lange ansieht. Je länger - desto strahlender wird sie. Erstaunlich, dass mir das bei einer Frau passierte, die vom Beruf her gar nicht zu dieser Art Schönheit gehören dürfte.



Dieses Mädchen mit dem müden Gesicht und strähnigen Haaren ist Natalia Vodianova. Sie wurde 1982 in Nizhnij Novgorod geboren, einer großen Industriestadt (nicht weit entfernt von meiner Heimatstadt im Übrigen). Der Vater verließ die Familie recht früh. Die Mutter bekam noch ein Kind, das Mädchen Oxana. Oxana leidet an Kinderlähmung. Die Mutter und Natalia lebten in einer kleinen Wohnung und mussten die Familie zu zweit durchbringen. Die kleine Natalia kümmerte sich um die kleine Schwester und verließ mit 15 die Schule, um am Straßenrand illegal Obst zu verkaufen.

Einmal besuchte Nizhnij Novgorod ein Model-Scout aus Moskau. Natalia ging zum Shooting und ist dem Fotografen positiv aufgefallen. Eine Agentur heuerte sie an und riet ihr, es in Paris zu versuchen. Mit 17 Jahren ging Natalia nach Paris...

... und wurde zur "Supernova":








Sie heiratete einen englischen Adligen, trennte sich von ihm - und kaum zu glauben, aber dieses zerbrechliche Mädchen hat drei (!) Kinder.
Dies alles wäre natürlich nicht einer Erwähnung wert, hätte sich Natalia nicht sozial engagiert. Sie gründete die Foundation "Naked Heart" und baute jahrelang Kinderspielplätze in Russland. Vermutlich finden es die Meisten auch so seltsam wie ich, deswegen wäre der Hinweis auf ihre eigene fehlende Kindheit wohl eine Erklärung dafür.
Und jetzt - endlich, hätte ich fast gesagt - engagiert sich die Foundation auch für behinderte Kinder. Ich freue mich sehr, vor allem für russische Kinder, die davon profitieren, und bin Natalia sehr dankbar.


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Lydchen im November 2013
Seit etwa einem Monat nimmt Lydia Cello-Unterricht. Wir hatten durch Zufall eine wunderbare, interessierte und motivierte Cello-Lehrerin in Braunschweig kennengelernt und legten dann los. Wie weit Lydia damit kommen kann, wissen wir natürlich nicht. Im Moment ist der Unterricht eine "bessere Ergo-Therapie", die aber auch noch so viel Spaß macht und ein so musikinteressiertes Mädchen wie Lydi wahnsinnig stolz macht. Uns alle natürlich auch.
 Lydia im Winter 2020/21 Gerade die Behinderten, unsere besonderen Kinder und Erwachsenen, sind diejenigen, die von der Pandemie am meisten betroffen sind. Fast alle Therapien finden nicht statt, die Schule läuft auf  Sparflamme, Lydias geliebte Theatergruppe finden online statt  – womit sie nichts anfangen kann... Es ist vor allem für sie eine schwere Zeit. Hoffentlich geht sie bald vorüber. Der Alltag ist gerade sehr anstrengend.