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Veränderungen für Gehörlose

Als ich 14, 15, 16 war, hörte ich sehr gern die russische Rockband "Kino" mit dem Sänger Viktor Zoj. (Ich glaube, ich mochte ihn von allem, weil er Halbkoreaner war). 1990 ist er mit 28 Jahren bei einem Autounfall gestorben. Für mich war es der erste Tod, der mir sehr nahe ging.



Manchmal höre ich noch die Songs, die Begeisterung ist lange dahin, aber manche sind immer noch schön.
Das Lied "Veränderungen" wurde zur inoffiziellen Hymne der Jugend in der Perestrojka.
Neulich habe ich das Lied im Abspann zu einem russischen Film entdeckt - unterlegt mit russischer Gebärdensprache. Ob man etwas versteht, wenn man kein Russisch kann?
Ich fand das Video sehr beeindruckend. Es hat mich nicht nur nostalgisch berührt. Immer wieder bewundere ich die Eleganz und die Intensität von Gebärdensprache.

Veränderungen fordern unsere Herzen
Veränderungen fordern unsere Augen

Kommentare

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Lydchen im November 2013

Blütenbomben

Als Mutter/Vater eines schwerbehinderten Kindes ist man sicherlich viel empfindlicher, dünnhäutiger, ja paranoider in Bezug auf Äußerungen Dritter. Ich befürchte auch, dass nach diesem Post viele mich eher stumm angucken werden, um ja nichts Falsches zu sagen. Aber auch diese Gefahr nehme ich billigend in Kauf, nur um endlich das hier aufzuschreiben. Ich kann es selbst kaum glauben, aber ich muss es vor allem aufschreiben, weil es so witzig ist. Misslungene Formulierungen nennt man bekanntlich Stilblüten. Eltern behinderter Kinder hören des öfteren Sätze, die sie sprachlos, wütend, weinend, lachend, kichernd machen. So etwas nenne ich immer "Blütenbomben". Die meisten von den Bomben sind gut gemeint, hinterlassen aber beim Hörer so ein Gesicht:  Meine persönliche Ausbeute ist ziemlich mager. Da ist z. B. eine Physiotherapeutin von mir - nach einer halben Stunde Unterhaltung über Lydias Geburt und Entwicklung fragt sie mich: "Aber Sie verstecken sie doch nicht, oder?...

Ungelöste Fragen

Aus Gesprächen mit Eltern von Kindern mit DS weiß ich, dass viele - so wie ich - die Frage "Habt ihr es vor der Geburt gewusst?" als indiskret, unsinnig und/oder beleidigend ansehen. Bei Nichtmedizinern bin ich persönlich sehr nachsichtig, aber bei Ärzten nervt es mich. Die Frage hat gerade im medizinischen Kontext keine Bedeutung. Entweder hat man es nicht gewusst und wurde überrascht - nun weiß man es aber und kann eh nichts ändern. Oder man hat es gewusst und hat sich bewusst für das Kind entschieden - auch daran kann keiner etwas ändern. Ich bin überzeugt, dass es keine Eltern von DS-Kindern gibt, die noch nie etwas von der Pränataldiagnostik gehört haben - und wenn es erst nach der Geburt war. Nachdem ich sehr viele solcher Fragen über mich habe ergehen lassen, entschloss ich mich, offensiv zu werden. Und wartete, und wartete, und wartete. Und endlich - gestern war es so weit, yay! Ein Frauenarzt (nicht mein "eigener") fragte nun genau das: Haben Sie es in...